Problematik & Forderungen

In den über 40 Jahren der überregionalen Wasserförderung des Wasserverbandes Kinzig (WVK) wurden aus dem südlichen Vogelsberg hohe Mengen an Grundwasser in den Ballungsraum Rhein-Main gefördert: 

Das sind zusammen fast eine halbe Milliarde Kubikmeter Grundwasser, die bisher Richtung Frankfurt am Main geflossen sind. Ein unvorstellbar hoher Wert. 

In den ersten 20 Jahren der Förderung in Brachttal Neuenschmidten (Süd und Nord) sind die Grundwasserstände teilweise bis zu 50 m abgesunken und haben sich seitdem nicht mehr erholt. Brachttal war ehemals sehr reich an Quellen und  Feuchtgebieten. Die meisten Feuchtgebiete und Quellen sind trockengefallen. (Siehe die Dokumentationen von Heidrun Berressem „Wasser unser kostbarstes Gut“ http://heidrun-berressem.de/PDF und „Grundwasser in Brachttal 3. aktualisierte Auflage“ http://heidrun-berressem.de/PDF_dateien/GruWaBu_Brachttal.pdf . Diese Downloads stehen zurzeit leider nicht zur Verfügung.

Das ehemals wasserreiche Flüsschen „Bracht“ und die Vegetation haben inzwischen die Verbindung zum Grundwasser verloren. Die Bracht, die Wiesen und Wälder sind auf den durch die Klimaveränderungen nur noch sporadisch fallenden Regen angewiesen. 

In Birstein-Kirchbracht sieht es nicht anders aus. Auch hier sind die Grundwasserstände dramatisch gefallen und Quellen versiegt. Die Landschaft trocknet immer mehr aus.In den letzten Jahren fiel sogar die Bracht im Oberlauf bei Kirchbracht in den heißen Sommermonaten trocken – ein tödliches Fiasko für die Bachfauna und -flora. Das Auengebiet um den Illnhäuser Weiher mit seinem seltenen Schwingrasen droht zu verschwinden, sollte der Brunnen dort in Betrieb genommen werden.  

Die IG-Wasser ist überzeugt, dass sich bei einer fortgesetzten Grundwasserförderung die biologischen Parameter weiter verschlechtern werden, zumal der Wasserverband allen Ernstes für das Fördergebiet in Birstein eine Verdoppelung der Entnahmemenge und die Inbetriebnahme weiterer Brunnen anstrebt.

In beiden Gewinnungsgebieten Brachttal und Birstein weisen zahlreiche Wohngebäude und andere Gebäude kaum sanierbare Schäden auf. Die Landwirtschaft fürchtet um ihr Überleben. Die kommunalen Wasserentnahmen sind äußerst gefährdet und damit ist die eigene Trinkwasserversorgung der heimischen Bevölkerung bedroht. 

Die Forderung der IG-Wasser lautet deshalb: